In Französisch Polynesien zu Segeln ist immer wieder wie ein Traum der in Erfüllung geht. Mit unserem Katamaran waren wir auch diesmal wieder in Tahiti und den Tuamotus unterwegs. Mitsegeln war angesagt. Mehrere Mitsegler fanden sich zu den insgesammt 4 Wochen Törnzeit auf Baju ein. Wir segelten von Tahiti nach Bora Bora über die Societies und von Tahiti nach Tikehau und zurück. Schlussendlich nochmals von Tahiti nach Apataki und legten so mehr als 1000 Seemeilen zurück.
An dieser Stelle bedanke ich mich bei Wolfgang, Gitti und Christian, die mir Ihr Vertauen schenkten als sie an Bord kamen und mit mir in den Societies und Tuamotus unterwegs waren und mit denen
ich einen tollen Sommer verbringen durfte. Auch für Eure tollen Fotos, vielen Dank!
Die Baju-Sailing Crew von 2015:
Diesmal möchte ich lieber die Bilder für sich sprechen lassen, und werde den Text kurzhalten.
Wie immer steht am Törnbeginn das Vorbereiten des Schiffes an: Antifouling, diverste Rückbauarbeiten und Reparaturen von Dingen die nach 10 Monaten oder mehr plötzlich nicht mehr funktionieren (z.B.
diesmal die Ankerwinsch aufgrund von korrodierten Kabeln), der Katamaran muss ins Wasser, Segel anschlagen, usw.
Zum Glück gibt es kaum eine malerische Wertf als die auf Apataki. Wenn man dann noch zum Geburtstag eingeladen wird und mit alten und neu gemachten Freunden feiern darf, ist die ganze Plackerei bald vergessen und es fühlt sich ein bisschen an wie Urlaub..
Nachdem ich allein nach Apataki gekommen war und Reparaturen in Tahiti machen sollte die vor Törnbeginn erledigt sein mussten, musste ich allein 240 Seemeilen zurück in die Societies segeln. Ein Einhandtörn stand an, mein erster, den ich daher dokumentierte. Anbei das Video.
Hier das finale Video:
Music thanks to Tilman & Titus from Docapi. Music is under Creative Commons License CCBYSA3.0. Tracks: Lighthouse and Drifting mind from the album "Continental Drift". See Dokapi's homepage.
Nachdem ich gut in Tahiti angekommen war und das Schiff vorbereitet hatte kamen meine Gäste an Bord. Wir schnorchelten am Flugzeugwrack vor der Einflugschneise in Tahiti und wollten den ersten schönen Tag gemütlich auf Baju ausklingen lassen. Doch Wolfgang, Gitti und Christian hatten eine aufregende erste Nacht. Winde von bis zu 38 Knoten bretterten ohne große Vorwarnung über die Marina Tahina. Das Ankerfeld vor dem Ufer ist zwar kostenlos, doch mit 18 Metern Tiefe und vielen Booten in kleinen Abständen zueinander eine große Gefahr. Unser Anker brach aus und wir steuerten auf das Boot hinter uns zu. Schnell ließen wir die Maschine an und versuchten auf die alte Poition zurück zu steuern. Doch der starke seitliche Wind ließ dies bei Baju nicht zu. Alles was möglich war, war eine mehr oder weniger kontrollierte Drift. Ich steuerte uns zu den flacheren Bereichen richtung Außenriff während Christian und Wolfgang mit dem Vertörnten Anker kempften und Gitti als Sprachrohr kommandos von Steuer zu Bug und zurück weitergab. Völlig erledigt fanden wir nahe einer Fahrwassertonne halt und hielten den Rest der Nacht gemeinsam Wache - schlafen wollte keiner mehr. Was für ein Auftackt in den Segelurlaub.
Ohne meine Helfer hätte es übel enden können für mich und Baju in dieser Nacht. Danke Ihr Lieben!
Wir verlegten uns nach Moorea und warteten auf günstige Winde für unseren Törn in die Tuamotus. Das Wetter aber blieb unbeständig und so entschloss sich die Crew doch lieber in die Societies zu segeln. Es war ein schöner Törn, mit vielen Delphinen, tollen Buchten und schönem Segeln.
Nachdem Christian und Gitti von Bord gegangen waren, löste ich Wolfgang gegenüber das Versprechen ein in die Tuamotus zu segeln. Das Wetter war wieder durchwachsen. Wir schafften es nur nach Tikehau wo wir mit viel Wind, Regen und Wolken das beste aus der Lage machten. Stürmisch ging es auch zurück nach Tahiti für eine anstehende Reparatur, die jedoch nicht stattfand, das das Material im Zoll festhing. Wir mussten so abermals in die Tuamotus. Naja, die Strecke kennen wir ja nun..
So segelte Wolfgang schlussendlich auch noch mit nach Apataki um Baju einzuwintern. Die Überfahrt war sehr beschwerlich. Der Topblock der Genua brach und das Segel kam runter. Eine Reparatur auf See war ausgeschlossen, das Groß lieferte nicht genug Vortrieb gegenan. Motoren war unangenehm und zudem langsam aber es blieb uns nichts anderes übrig. Dann ging der Motor des Autopiloten kaputt. Ich hatte zum Glück ein 1000 Euro teures Ersatzteil an Bord. Die Reparatur auf See jedoch dauerte einen guten Tag und ließ mich seekrank werden. Aber wir wurden am Ende belohnt. In Apataki konnten wir mit Mantas schnorcheln und beim Auswintern lief alles glatt. Ein toller Segelsommer ging zu Ende. Ich werde noch lange davon zehren.